Zum Internationalen Kinderrechtetag
Gemeinsamer Appell von drei nachhaltigen Finanzinstitutionen:
Internationale Kinderrechte sollten mithilfe von Geldanlagen stärker gefördert werden
Die drei nachhaltigen Finanzinstitutionen Bank für Kirche und Diakonie, GLS Bank und Triodos Bank rufen anlässlich des internationalen Kinderrechtetags am 20. November dazu auf, Rechte von Kindern zu stärken. Gemeinsam mit Kinderrechtsorganisationen brachten die Investmentgesellschaften dieser Banken Fonds auf den Markt, die das Wohlergehen von Kindern fördern.
Die Lebensbedingungen der Kinder weltweit sind durch den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt und Ungleichheit bedroht. Im Jahr 2022 erhielt mehr als jedes fünfte Kind unter fünf Jahren weltweit - insgesamt 148 Millionen - nicht genügend Kalorien, um normal zu wachsen. Über eine Million Kinder sterben jedes Jahr an den Folgen (Quellen: Food and Agriculture Organization of United Nations und UNICEF). Außerdem genießen Kinder noch zu wenig altersgemäße Schutzrechte: Geschätzte 160 Millionen Kinder müssen arbeiten (Quelle: Internationale Arbeitsorganisation) und 250 Millionen Kinder haben keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen (Quelle: UNESCO).
In einer gemeinsamen Kampagne wollen die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank), GLS Investments und Triodos Bank darauf aufmerksam machen, dass jede*r Einzelne durch Investmententscheidungen zum Wohlergehen von Kindern etwas beitragen kann. Gezielt dafür bieten die drei nachhaltigen Finanzinstitutionen auf das Wohlergehen und die Rechte von Kindern ausgerichtete Fonds an.
Die Angebote verstehen die drei Institute als Ergänzung dringend notweniger Schritte von Regierungen, Unternehmen und weiteren Akteuren. Insbesondere müsse in Maßnahmen investiert werden, die den Klimawandel abmildern und die Biodiversität erhalten. Alle drei Finanzinstitutionen setzen zudem auf eine Transformation, weg von fossilen, hin zu erneuerbaren Energieträgern. Die dafür notwendigen Investitionen würden sich insbesondere mit Blick auf nachfolgende Generationen lohnen. Sie generierten zudem einen hohen wirtschaftlichen Nutzen, da sie die Risiken von Natur- und humanitären Katastrophen wie Verwüstungen, Überflutungen, Ernteausfälle, Migrationsbewegungen und Konflikte reduzieren, Folgekosten senken und Innovationen vorantreiben.
Neben dem Schutz vor negativen Auswirkungen für Leib und Leben geht es den drei Akteuren aber auch um mehr Partizipation von Kindern und Rücksicht auf ihre speziellen Bedürfnisse durch nationale Gesetze und internationale Abkommen. Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention besagt beispielsweise, dass Kinder ihre Meinung frei äußern dürfen und das Recht darauf haben, gehört zu werden. In Artikel 32 wird ihnen der Schutz vor wirtschaftlicher Ausbeutung zugesichert. Für die Rechte von Kindern machen sich viele internationale Organisationen stark: unter anderem der UN Global Compact, UNICEF und Save the Children. Mit ihren Kinderwohlfonds knüpfen die drei Institutionen Triodos, GLS Investments und KD-Bank an die Errungenschaften dieser und weiterer Fürsprecher von Kindern an und setzen eigene Akzente.
Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank Deutschland: „Kinder sind am wenigsten für die Klimakrise und für Kriege verantwortlich. Junge Menschen von heute und künftige Generationen leiden jedoch am meisten unter den Folgen. Für eine gerechte und lebenswerte Zukunft muss sich unsere Verantwortung auch in Finanzentscheidungen widerspiegeln. Der Future Generations Fund von Triodos Investment Management unterstützt die UNICEF-Ziele und setzt die Hebelwirkung des Geldes für die Zukunftschancen von Kindern ein.“
Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender der KD-Bank: „Kinder brauchen eine Zukunft. Deshalb müssen ihre Rechte in ganz vielen Bereichen berücksichtigt werden – auch in der Finanzbranche. Wir müssen jungen Menschen das Recht einräumen, sich einzubringen, zum Beispiel bei nachhaltigen Geldanlagen. Deshalb war es uns und unserem Fondspartner Kindernothilfe so wichtig, einen Jugendrat zu etablieren. Dieser arbeitet inzwischen aktiv im Kriterienausschuss des Kinderzukunftsfonds mit.“
Karsten Kührlings, Geschäftsführer der GLS Investments, weist insbesondere auf den Netzwerkgedanken hinter dem Aufruf hin und sagt, "Kinderrechten fehlt es an Aufmerksamkeit - in der Zivilgesellschaft, in der Politik und der Wirtschaft. Darum vernetzen wir uns mit Partnerbanken, wie der Triodos Bank und der KD-Bank. Gemeinsam engagieren wir uns für kinderfreundliche Investitionen und machen auf die Bedeutung von Kinderrechten im wirtschaftlichen Kontext aufmerksam."
Drei Investmentfonds, die in das Wohlergehen und die Rechte von Kindern investieren:
Der Kinder Perspektivenfonds von GLS Investments
Der Kinder Perspektivenfonds ist ein offensiver Mischfonds und investiert in Aktien und Anleihen von Unternehmen, Staaten und Projekten, die durch das Einhalten von Sorgfaltspflichten oder durch Produkte und Dienstleistungen einen Beitrag zur Stärkung von Kinderrechten leisten. Der Fonds strebt langfristige Beteiligungen an und nimmt bevorzugt an Neuemissionen und Kapitalerhöhungen teil, um dabei eine möglichst große sozial-ökologische Wirkung zu erzielen. SOS-Kinderdörfer weltweit fungiert als Berater der GLS Investments bezüglich des sozial-ökologischen Research unter besonderer Berücksichtigung von Kinder- und Menschenrechten und lässt seine Expertise insbesondere im „Engagement Council“ einfließen. Dieser interdisziplinäre Ausschuss mit Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft evaluiert die nachhaltige, auf Kinder fokussierte Ausrichtung des Anlageuniversums regelmäßig. Zudem unterstützt er die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien bei den investierten Unternehmen durch Engagement-Aktivitäten. Für diese Beratungsdienstleistungen im Rahmen des Engagement Council erhält SOS-Kinderdörfer weltweit eine jährliche Vergütung in Höhe von 0,20% des Fondsvolumens, die wiederum direkt in Aktivitäten und Projekte der Kinderrechtsorganisation fließt.
Der Future Generation Fund von Triodos Investment Management
Der Triodos Future Generations Fund setzt die Hebelwirkung des Geldes für die Zukunftschancen von Kindern ein und investiert in Unternehmen, die dazu beitragen, die Grundbedürfnisse von Kindern auf der ganzen Welt zu verbessern und ihre gesunde Entwicklung zu fördern. Investitionen fließen in ein diversifiziertes Portfolio aus 30 bis 40 weltweit tätigen börsennotierten Small- und Midcap-Unternehmen aus verschiedenen Sektoren, Regionen und Unternehmensgrößen. Sie müssen in einem der fünf Themenbereiche tätig sein, die in den strategischen Plänen von UNICEF festgelegt wurden, um die Rechte und das Wohlergehen von Kindern zu fördern: Gesundheit und Wohlergehen, Bildung, Chancengleichheit, Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und Sicherheit. Die Unternehmen müssen über solide finanzielle Grundlagen verfügen und die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, die Triodos Investment Management (TIM) für alle seine Fonds anwendet. Der Fonds wird aktiv verwaltet, hat einen langfristigen Anlagehorizont und zählt zu den Impact Equities & Bond Fonds von TIM. Zusätzlich spendet die Investmentgesellschaft jährlich einen Betrag in Höhe von 0,10 % des Fondsvermögens an UNICEF zur Unterstützung des Projekts „Bausteine für die Zukunft“ in der Elfenbeinküste, bei dem Plastikmüll zu Ziegelsteinen verwertet wird, die dann zum Bau von Klassenzimmern eingesetzt werden.
Der KinderZukunftsFonds der KD-Bank
Eine Kapitalanlage entwickeln, die die Rechte von Kindern in aller Welt berücksichtigt und ihnen eine langfristig positive Perspektive bietet – das war der Ausgangspunkt für den KinderZukunftsFonds. Der KD-Bank als Initiatorin, der Hilfsorganisation Kindernothilfe und weiteren Partnern war es von Anfang an wichtig, junge Menschen in die Ausgestaltung des damals ersten Kinderwohlfonds einer deutschen Bank einzubeziehen. Ein Jugendrat, dem junge Menschen aus dem Umfeld der Kindernothilfe und der KD-Bank angehören, bringt sich inzwischen aktiv in die Arbeit des Kriterienausschusses ein. Union Investment ist verantwortlich für das Portfoliomanagement. Der KinderZukunftsFonds ist ein Mischfonds, der überwiegend in internationale Aktien und Renten investiert und in fest- oder variabel verzinsliche Anleihen sowie in Geldmarktinstrumente anlegt. Die Investitions- und Anlageentscheidungen orientieren sich an Aspekten, die die Kindernothilfe formuliert hat. Im Wesentlichen geht es um die Förderung von Kindern und Jugendlichen, Bildung, Erziehung, Umweltschutz und die Entwicklungszusammenarbeit. Weitere Kriterien berücksichtigen Chartas, Leitlinien und Dokumente verschiedener Organisationen, die Kinderrechte thematisieren: von UNICEF über Save the Children bis zum UN Global Compact. Die Kindernothilfe bekommt für ihre Arbeit einen Teil der Verwaltungsvergütung des Fonds. Darüber hinaus können Anleger:innen die Ausschüttung des Fonds der Kindernothilfe als Spende zur Verfügung stellen.
Informationen zu den drei nachhaltigen Finanzinstitutionen:
Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) zählt zu den 25 größten Genossenschaftsbanken Deutschlands (insgesamt: 735, Stand: 2022, laut BVR). Seit ihrer Gründung durch die evangelische Kirche im Jahr 1925 vergibt sie Darlehen an kirchliche und diakonische Einrichtungen, damit diese ihre sozialen Aufgaben wahrnehmen können. Auf der Basis christlicher Werte unterstützt sie Neubau- und Sanierungsprojekte in der Altenpflege, im Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe, in den Bereichen Bildung, lebendiges Gemeindeleben und bezahlbarer Wohnraum. Darüber hinaus berät sie institutionelle Kunden zu Geld- oder Vermögensanlagen. Privatpersonen, die sich zu den Werten der Bank bekennen, gehören ebenfalls zu ihrem Kundenstamm. Wie wichtig der KD-Bank das Thema Nachhaltigkeit ist, belegt unter anderem ihr zertifizierter Nachhaltigkeitsfilter, den sie für alle ihre Geschäfte am Kapitalmarkt anwendet (Erstauflage: 2008, jüngste Auflage: 2018). Die über die Bank finanzierten Projekte der Sozialwirtschaft zeugen zudem von der großen Bedeutung, die sie einem wertschätzenden Miteinander beimisst.
Siehe auch unter www.kd-bank.de.
Die GLS Investments ist eine hundertprozentige Tochter der GLS Bank, die größte und erste sozial-ökologische Bank Deutschlands. Ähnlich wie bei der 1974 gegründeten Genossenschaftsbank gilt auch für die GLS Investments das Motto: Geld ist für die Menschen da. Die GLS Investments widmet sich der Entwicklung nachhaltiger Fondskonzepte und betreut diese dauerhaft unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten. GLS Investments gehört hinsichtlich ihres Nachhaltigkeitsverständnisses zu den strengsten Akteuren am Markt und ist verantwortlich für das GLS Anlageuniversum, das durch ein eigenes sozial-ökologisches Research, einen Anlageausschuss und eigene ökonomische Analysen entsteht. Diese Expertise fließt in das Fondsadvisory der bestehenden Investmentfonds. Die GLS Investments hat ihren Sitz in Bochum und ist weltweit tätig. Die bisher aufgelegten Investmentfonds investieren aktuell rund 1,5 Mrd. Euro in Unternehmen und Länder, die eine positive gesellschaftliche Wirkung entfalten und nachhaltige Entwicklung fördern. Siehe auch unter www.gls-investments.de
Die Triodos Bank N.V. ist Europas führende Nachhaltigkeitsbank. Gegründet 1980, hat sie mittlerweile etwa 750.000 Kunden, die sich darauf verlassen können, dass die Triodos Bank ausschließlich Unternehmen, Institutionen und Projekte finanziert, die zum Wohl von Mensch und Umwelt beitragen. Sie kommen beispielsweise aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Ökolandbau, Bildung, Altenpflege und nachhaltige Immobilien. Die Triodos Bank und Triodos Investment Management weisen gemeinsam ein Geschäftsvolumen von 22,6 Milliarden Euro aus. Die Triodos Bank beschäftigt 1.815 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fünf Ländern in Europa: in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Spanien und Deutschland. Sie ist einer der Gründer der Global Alliance for Banking on Values (www.gabv.org), eines internationalen Netzwerks von über 70 führenden Nachhaltigkeitsbanken. 2023 wurde die Triodos Bank erneut vom Handelsblatt als Testsieger und beste Nachhaltigkeitsbank ausgezeichnet. Der Triodos Impact Portfolio Manager wurde 2022 vom Deutschen Institut für Service-Qualität als „Finanzprodukt des Jahres“ und von Capital als "einer der besten Robo-Advisor Newcomer" ausgezeichnet.
Siehe auch unter www.triodos.de.