25.07.2024

GLS Anlageausschuss – Sitzung im Juni 2024

Transparenz ist eines der Kernwerte und Leitprinzipien der GLS Investments. Daher liegt es uns am Herzen, alle Interessengruppen regelmäßig über wichtige Entscheidungen zu informieren. Dazu gehören selbstverständlich auch jene Entscheidungen, die der GLS Anlageausschuss trifft. Der GLS Anlageausschuss ist ein interdisziplinäres Gremium, das aus internen und externen Nachhaltigkeits-Expertinnen besteht. Mehrmals im Jahr treffen sich die Mitglieder und entscheiden autonom über die Aufnahme oder Ablehnung einzelner Unternehmen oder Projekte in das GLS Anlageuniversum. Die letzte Sitzung fand am 13. Juni digital statt.  

Welche Expert*innen haben teilgenommen? 

  • Dr. Beatrix Tappeser (Mitglied im Bioökonomierat der Bundesregierung und dessen stellvertretende Vorsitzende) 
  • Caroline Kremer (Mitglied des Aufsichtsrats und Betriebsratsvorsitzende der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft) 
  • Prof. Dr.-Ing. Christian Berg (Experte für Nachhaltigkeit) 
  • Florian Roth (Referent für Strategie und Entwicklung bei der GLS Bank) 
  • Dr. Rolf Buschmann (Experte für technischen Umweltschutz beim BUND und Vorstandsvorsitzer bei natureplus e.V.) 
  • Sebastian Büttner (Projektberater und Diplomingenieur für Umwelttechnik) 
  • Thomas Graf (Teamleiter Nachhaltigkeitsresearch bei der GLS Investments) 
  • Ulrike Lohr (Wissenschaftliche Mitarbeiterin für sozialverantwortliche Geldanlagen beim SÜDWIND-Institut) 

Welche Entscheidungen hat das Gremium getroffen? 

Vor jeder Sitzung erhalten die Expert*innen des Gremiums umfangreiche Informationen zu den Emittenten (d.h. Unternehmen, Staaten oder Projekten) über die in der Sitzung diskutiert und entschieden werden soll. Diese werden sorgfältig vom GLS Nachhaltigkeitsresearch erarbeitet, ein Team aus 16 Analyst*innen der GLS Investments. Auf dieser Grundlage und unter Einbringung ihrer jeweiligen individuellen Erfahrungen und Perspektiven konnte das Gremium in der vergangenen Sitzung viele Entscheidungen treffen. 

Neuaufnahmen 

Der Anlageausschuss begrüßte die Aufnahme von acht neuen Emittenten ins Anlageuniversum. Unter ihnen befinden sich:  

  • Ein amerikanisches Unternehmen, das sich auf Solarenergieprojekte für kommerzielle und industrielle Kunden spezialisiert hat. 
  • Ein belgisches Unternehmen, das Stromübertragungsnetze betreibt und verwaltet. 
  • Zwei japanische Unternehmen, die Medizintechnik und pharmazeutische Produkte herstellen. 
  • Ein französisches Unternehmen, das Textilien ressourcenschonend vermietet. 
  • Ein amerikanisches Unternehmen, das sich auf sichere Speicherung und Verwaltung von Daten spezialisiert hat. 
  • Ein japanisches Unternehmen, das Dienstleistungen zur Wartung und Inspektion von Aufzügen anbietet. 
  • Ein amerikanisches Unternehmen, das energieeffiziente Decken- und Wandkomponenten für Gebäude herstellt. 

Ablehnungen 

Das GLS Nachhaltigkeitsresearch hatte zudem die Aufnahme von vier weiteren Emittenten vorgeschlagen, unter ihnen ein japanischer Lebensversicherer und ein texanisches Bestattungsunternehmen. Das Gremium entschied sich aufgrund unzureichender Informationen über die positive nachhaltige Wirkung der Unternehmen jedoch gegen eine Aufnahme. 

Entfernungen 

Außerdem wurde die Entfernung von drei Emittenten beschlossen, die nicht mehr mit den strengen sozial-ökologischen Kriterien der GLS Investments in Einklang zu bringen sind: 

  • Ein finnisches Unternehmen wurde aufgrund unzureichender Ausschlusskriterien im Kredit- und Anlagegeschäft sowie unzureichender Stellungnahmen in sensiblen Kontroversen rund um Nachhaltigkeit entfernt.  
  • Ein deutsches Unternehmen wurde aus regulatorischen Gründen entfernt. Grund ist die hohe Beteiligung des Emittenten an einem Unternehmen, das Kernkomponenten für die Rüstungsindustrie herstellt. Diese Beteiligung widerspricht dem Grundsatz der GLS Gruppe, keinerlei Investitionen in die Rüstungsindustrie zu tätigen. Trotz intensiver Diskussionen konnte der Anlageausschuss nur feststellen, dass eine konsequente Anwendung der Ausschlusskriterien unabdingbar ist. 
  • Ein deutsches Unternehmen wurde aufgrund seiner Verwicklungen in den Cum-Ex-Skandal entfernt. Die Aufarbeitung des Emittenten in dieser Sache hat den GLS Anlageausschuss nicht überzeugt.  

Engagement 

Ein weiteres Diskussionsthema war die Rolle einer schweizerischen Rückversicherungs-Gesellschaft, die durch eine Tochtergesellschaft in Brasilien konventionelle Landwirtschaft versichert hatte. Diese Landwirtschaft war mit Brandrodungen und Arbeitsrechtsverletzungen in Verbindung gebracht worden. Nach intensiven Gesprächen konnte festgestellt werden, dass das Unternehmen seine Prozesse angepasst hat, um zukünftige Kontroversen zu vermeiden. Somit verbleibt das Unternehmen im GLS Anlageuniversum. 

Nächste Sitzung 

Die nächste Sitzung des Anlageausschusses findet am 22. und 23. August 2024 in Bochum statt. 

 

GLS Anlageausschuss Sitzung Juni 2024